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Heinz-Peter Wilbertz stellt sich vor

Heinz-Peter Wilbertz ist ab dem Oberkörper zu sehen, er steht auf dem Balkon seiner Wohnung, mit dem Rücken zum Geländer, im Hintergrund der Hof des Mehrgenerationenhauses sowie Mehrfamilienhäuser

Ansprechpartner für Krankenkommunion und Wortgottesdienste

Wenn mich jemand fragt, woher ich komme, dann antworte ich gerne mit einer eigenen Wortschöpfung: „Ich bin Wahl-Schängel!“; und habe damit in einer Kurzformel zum Ausdruck gebracht, dass ich gerne in Koblenz lebe.

Geboren (31.01.1965) und aufgewachsen bin ich in Mayen und 1992 aus beruflichen Gründen in die Stadt an Rhein und Mosel umgezogen. Ich bin Fachkrankenpfleger für Anästhesie und Intensivpflege und arbeite in der Zentralen Notaufnahme im Stift (Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein, Ev. Stift St. Martin). In unserer Mitarbeiterzeitschrift wurde in einem Artikel über mich einmal festgehalten, dass ich im Gemeinschaftsklinikum mit seinen fünf Standorten erwachsen geworden bin, weil ich: im Krankenhaus Mayen geboren, im Heilig Geist in Boppard gearbeitet habe, sowie im Stift immer noch tätig bin und nicht zuletzt im Kemperhof die Krankenkommunion spende.

Meine erste Wohnung habe ich 1992 in der Altstadt, direkt gegenüber der Liebfrauenkirche bezogen. Die längste Zeit bisher habe ich auf dem Oberwerth gewohnt. Die dazugehörige Gemeinde St. Josef ist in dieser Zeit für mich kirchliche Heimat geworden. Die guten Erfahrungen, die ich dort mit Kirche gemacht habe, waren der Anlass für einen längeren Entscheidungsprozess, an dem am Ende klar war, dass ich gerne das Amt des Diakons ausüben möchte. Der erste Schritt dazu war die Aufnahme eines Fernstudiums in Theologie 2013, gefolgt von einem Interessentenjahr in 2014 und der kirchlichen Ausbildung von 2015 bis 2017. Am 23. Juni 2018 wurde ich von Bischof Dr. Stephan Ackermann im Hohen Dom zu Trier zum Diakon geweiht und anschließend zum Dienst in der Pfarreiengemeinschaft Koblenz-Moselweiß beauftragt (als Diakon mit Zivilberuf).

Ich kann mich noch sehr gut an meinen ersten Gottesdienst in St. Franziskus erinnern. Die Kirche, die allein schon durch ihren Grundriss eines Oktagons (Achteck) die „Communio“ (Gemeinschaft) symbolisiert hat es mir irgendwie angetan. Könnte hier für mich eine neue kirchliche Beheimatung sein, fragte ich mich damals. Dazu gesellte sich später eine weitere Überlegung: Ein Mehrgenerationenhaus wäre für mich als Single eine ideale Wohnform und das hatte ich dann auch einmal in einem Gespräch mit Gaby Tampe, die in der Gutenbergstraße 14a wohnt, thematisiert. Dass dieses Gespräch bald  konkret werden sollte – daran hatte ich damals nicht gedacht. Als aber im vergangenen Jahr im Frühsommer dort eine Wohnung frei wurde, rückte ein Umzug in die Goldgrube in greifbare Nähe. Durch die Vermittlung von Frau Tampe habe ich schließlich den Zugschlag für eine wunderschöne Wohnung bekommen, die mir außerdem 20 qm mehr Wohnfläche bescherte.

Kontaktdaten

Die Wohnung des Diakons ist immer offen für Gäste. Wollen sie einmal vorbeischauen – oder freuen sie sich auf einen Besuch? Ich bin für Sie da.

Ihr Diakon Heinz-Peter Wilbertz

Gutenbergstraße 14a

Tel.:      91 45 383 oder 01 78 - 35 89 315

Mail:    wilbertz@st-laurentius-koblenz.de



"Zwischen Notaufnahme und Gottesdienst"

Portraitfoto Heinz-Peter Wilbertz
Hier der Wortlaut des Artikels von der Seite des Bistums Trier vom 10.07.2018, der leider nicht mehr direkt abrufbar ist:

Zuverlässigkeit und Verschwiegenheit, Kooperationsfähigkeit und einfühlsame Umgangsformen sowie Verantwortungsbereitschaft - lauten einige der Voraussetzungen, um Ständiger Diakon im Bistum Trier zu werden. Diese Eigenschaften bringt Heinz-Peter Wilbertz als gelernter Krankenpfleger sowieso schon mit. Seit Anfang Juli ist er neben seinem Dienst in der Notaufnahme des evangelischen Stift Krankenhauses St. Martin in Koblenz auch in der Pfarreiengemeinschaft Koblenz-Moselweiß tätig.

„Seelsorger in der Krankenpflege“

„Medizinische Sachen sind wichtig, aber das Mitfühlen und -leiden, gute Worte, die Hand, die man hält, sind für Menschen im Krankenhaus ebenso bedeutend“, erklärt Wilbertz. „Ich wollte mich dann kirchlich engagieren. Ich bin einfach ins Pfarrbüro gegangen und habe gefragt, ob ich als Lektor anfangen könne“.

Im Oktober 2013 hat er dann mit der dreijährigen Ausbildung begonnen. Am 23. Juni wurden er und zwei weitere Männer von Bischof Dr. Stephan Ackermann im Trierer Dom geweiht. „Das war der größte Tag meines Lebens!“, betont Wilbertz, der als Hobby das Singen in Gemeinschaft angibt. Die Kraft für seine neue Arbeit als Diakon nimmt er aus seiner Heimatpfarrei St. Josef: „In der Gemeinde habe ich die Liebe Christi erfahren, die ich jetzt als Diakon repräsentieren kann.“

Heinz-Peter Wilbertz ist seitlich von hinten zu sehen. Er kniet auf Stufen vor dem Trierer Dom, bekleidet in eine weiße Kutte, vor ihm steht der Bischof , er hat seine Hände auf den Kopf gelegt

Im Juli vergangenen Jahres bin ich Goldgruber geworden und habe mich von Anfang an dort sehr wohl gefühlt. Einer meiner ersten positiven Eindrücke war die Tatsache, dass nicht nur das Oberwerth, sondern auch die Goldgrube sehr grün ist. Auch für mein Diakonenamt ist der Umzug ein echter Gewinn. St. Franziskus ist direkt um die Ecke, die beiden Seniorenzentren Barbarakloster und Seniorenresidenz Moseltal sind nun für mich zu Fuß leicht erreichbar, das Zentrale Pfarrbüro mit dem Dienstsitz des Pfarrers in der Koblenzer Straße mit dem Fahrrad immer noch in bequemer Nähe.

Und damit komme ich nun nach einem längeren Anlauf auf die Frage zu sprechen, was denn nun genau ein Diakon ist und macht. Zunächst einmal: Die Weihe gehört zu den sieben Sakramenten der katholischen Kirche. Seit den ersten Jahrhunderten kennt die Kirche das dreistufige Amt  des Bischofs, Priesters und Diakons mit ihren verschiedenen Aufgaben. Für das Amt des Diakons gebrauche ich gerne wieder eine Kurzformel: „Ein Diakon dient!“ – und zwar in den drei Grundvollzügen der Kirche, der Verkündigung, der Liturgie (also alles, was mit der Vielfalt von Gottesdiensten zu tun hat) und der Diakonie/Caritas. Das heißt im Einzelnen:

Ich predige im Gottesdienst und tue das sehr gerne – immer mit dem Anspruch, die zeitlosen Wahrheiten der Bibel mit unserem Leben heute ins Gespräch zu bringen. Für den Diakon gilt aber vor allem ein Ausspruch des Heiligen Franziskus: „Verkünde das Evangelium,  wenn nötig, gebrauche Worte dazu.“ Soll heißen – durch die Art und Weise, wie ich lebe und handle, soll an mir die frohe Botschaft ablesbar sein. Ein hoher Anspruch, der nicht immer gelingen kann.

Die katholische Kirche kennt eine Fülle von Gottesdiensten – von der Heiligen Messe bis zu den vielen Formen der Andacht. An dieser Stelle möchte ich aber die gottesdienstlichen Feiern an den Lebenswenden hervorheben. Wir Diakone taufen, trauen und beerdigen. Besonders lieb und wichtig sind mir dabei die Gespräche mit den Menschen, um diese Feiern vorzubereiten. Denn hier findet vielfach Seelsorge statt, hier bringen wir Menschen in existentiellen Lebenslagen mit der Kirche zusammen, werden auf einmal Glaubens- und Lebensfragen thematisiert.

Und nun komme ich auf das eigentliche Bewährungsfeld des Diakons zu sprechen – die Diakonie bzw. die Caritas. Der erste Begriff kommt aus dem Griechischen und meint dienen, der zweite aus dem Lateinischen mit der Bedeutung der Nächstenliebe. Gemeinsam ist beiden eine Grundhaltung gegenüber Menschen, besonders Menschen in Not – und das ist ein weites Feld. Deshalb habe ich dankbar den Besuchsdienst von Schwester Alexa (Schwestern vom Heiligen Geist/Marienhof) übernommen, die aus alters- gesundheitlichen Gründen dieses Amt nicht mehr wahrnehmen konnte. Mein Schwerpunkt ist die Seniorenresidenz Moseltal. Aber auch im Barbarakloster lasse ich mich gerne blicken. Ich schenke alten Menschen, die an ihr Zimmer gebunden sind und nicht mehr an den Alltagsaktivitäten teilnehmen können meine Zeit, meine Aufmerksamkeit und mein Gehör. Im Stadtteil Goldgrube komme ich zu denen nach Hause, die keinen Gottesdienst mehr aufsuchen können und spende die Hauskommunion. Auch hier gilt: Ungeteilte Aufmerksamkeit schenken und ganz da zu sein, denn ich nehme viel Einsamkeit wahr und das Bedürfnis, einmal das Herz auszuschütten ist groß.

Bleibt zum Schluss noch die Frage zu beantworten: Was macht der Diakon zuhause und in der ihm verbleibenden Zeit? Auch da lässt mich das Diakonische nicht ganz los. Ich lese leidenschaftlich gerne – Theologisches und Seelsorgliches. Und – der Diakon ist ein Mann des Gebetes. Dazu gehört das Stundengebet mit dem Morgen- und Abendlob der Kirche. Mein Lieblingsgebet ist aber die kontemplative Meditation – das reine schweigende Dasein vor Gott. Eine besonders schöne Variante des Gebets ist für mich darüber hinaus das Singen - im Vokalensemble Lay, das coronabedingt  leider schon viel zu lange pausiert. Viel Freude bringt mir das Unterwegssein auf „Schusters Rappen“. Deshalb erwandere ich mit Begeisterung die Traumpfade unserer tollen Region. Manchmal begegne ich dabei sogar Gott.

Mit Hingabe da zu sein für die Menschen. Vielleicht kann ich so mein diakonisches Selbstverständnis überschreiben. Die Wohnung des Diakons ist immer offen für Gäste. Wollen sie einmal vorbeischauen – oder freuen sie sich auf einen Besuch? Ich bin für Sie da.

Ihr Diakon Heinz-Peter Wilbertz

Gutenbergstraße 14a

Telefonisch: 9145383 oder 01783589815

Passfoto von Heinz-Peter Wilbertz mit dunklem Hintergrund

Im August 2018 stellte sich Herr Wilbertz der Gemeinde im Pfarrbrief mit diesen Worten vor:

Liebe Schwestern und Brüder im Glauben,

heute darf ich mich Ihnen als Ihr Diakon vorstellen. Ich heiße Heinz–Peter Wilbertz, bin 53 Jahre alt, unverheiratet, lebe also zölibatär und wohne im Stadtteil Oberwerth in einer kleineren Zweizimmerwohnung. In meinem Zivilberuf arbeite ich als Fachkrankenpfleger für Intensivpflege und Anästhesie für die zentrale Notaufnahme im Evangelischen Stift.

Ich bin in einem „gutkatholischen Elternhaus“ in Mayen aufgewachsen, aber in meiner bisherigen Heimatpfarrei St. Josef tatsächlich dann erst umfassend religiös sozialisiert worden. Dort liegen für mich auch die Wurzeln für den Dienst in der Kirche. Ich habe mich zunächst als Lektor und Kommunionhelfer engagiert. Dazu kam dann später die Gremienarbeit im Pfarrgemeinde- und im Pfarreienrat. Ich war Mitglied der „Jungen Kirche“ und singe bis heute begeistert im Kirchenchor. Darüber hinaus darf ich als Tenor des „Vokalensembles Lay“ das musikalische/geistliche Leben von Lay mitgestalten. Seelsorglich tätig bin ich seit einigen Jahren in der Krankenkommunion für das Krankenhaus Kemperhof. Vielleicht haben ja diese zarten Anknüpfungspunkte an Moselweiß Bischof Dr. Stephan Ackermann dazu bewogen, mich nach meiner Diakonenweihe zum Ständigen Diakon mit Zivilberuf in ihrer Pfarreiengemeinschaft einzusetzen.

Papst Franziskus hat kurz nach seiner Ernennung einen Satz gesagt, der vielen von Ihnen sicher noch in guter Erinnerung ist: „Jetzt beginnen wir diesen Weg, Bischof und Volk“ Dieser Satz hat mich damals sehr beeindruckt! Und wenn ich jetzt als frisch geweihter Diakon in Ihren Pfarreien meinen Dienst für Sie ausüben darf, dann möchte ich Ihnen zusagen: Gemeinsam mit Ihnen will ich mich auf den Weg machen in eine Zukunft, die für unser pfarrgemeindliches Leben viele Fragen offen hält. Bischof Stephan hatte bereits bei der Diakonenweihe am Pfingstsamstag 2017 den neuen Diakonen im Hinblick auf die Umsetzung der Bistumssynode zugerufen: „Sie sind geweiht in eine spannende Zeit hinein“.

Wie aber wird sie aussehen, die Zeit und das Leben in den Pfarreien der Zukunft? Vieles ist noch unklar, aber eines steht bereits jetzt fest. Mehr denn je wird das kirchliche und pfarrgemeindliche Leben von den Menschen vor Ort, oder besser gesagt vor den Kirchorten, abhängen. Mit Claudia Hofrichter träume ich von einer Kirche, die „offen ist für alle Menschen, die ihnen zuhört, die eine Sprache spricht, die die Menschen verstehen … die an das Gute im Menschen glaubt, die den Gescheiterten Hoffnung und Zukunft schenkt … die aufzeigt, wie Menschen miteinander leben können, die ungerechte Strukturen aufbricht und aus dem Evangelium heraus handelt … die die Menschen ernst nimmt mit ihren Sehnsüchten und Wünschen, die mit Gott rechnet mitten im Alltag, und stets unterwegs ist mit ihm.“

Dass diese Träume Wirklichkeit werden und bleiben, daran möchte ich mit Ihnen zusammen arbeiten. Auf eine gedeihliche und segensreiche Zeit mit Ihnen im Weinberg des Herrn.

Ihr Diakon Heinz-Peter Wilbertz